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WIR ausgeben: nichts leichter als das!

10 min.
Gisler_Claudio_WIRblog

von Claudio Gisler

18 Beiträge

«WIR wird man nicht mehr los» – schon fast wie ein Mantra erzählen einige WIRler und die Medien diese Geschichte. Alle WIR-Fans – so auch ich – können das nicht verstehen. Denn WIR ausgeben ist eigentlich ganz einfach.

 

Klar: Der Beschaffungsmarkt mit WIR ist kleiner als der Gesamtmarkt. Das ist auch der Grund, warum man mit WIR einfacher an Aufträge und neue Kundinnen und Kunden kommt. Denn wenn man mit WIR-Anteil einkaufen will, dann konzentriert man sich eben auf Lieferanten aus dem WIR-Netzwerk – ein Vorteil, für alle, die ein gutes Angebot mit WIR-Anteil machen. WIR-Unternehmen sind also attraktiver für alle Teilnehmenden im WIR-System.

Viele Möglichkeiten, um WIR einzusetzen

Wer erfolgreich mit WIR arbeiten will, sollte folgende vier Themengebiete im Hinterkopf haben und bei jeder Beschaffung gezielt Lieferanten suchen, die einen Anteil WIR akzeptieren.

Operative Kosten

 

Betriebliche Investitionen

  • Mobiliar, wie z. B. Büromöbel
  • Maschinen
  • Fahrzeuge
  • Liegenschaften

 

Privatausgaben Unternehmer/in

 

Mitarbeitende

  • Gratifikationen/Bonus
  • Essensentschädigung
  • Spesen der Aussendienstmitarbeitenden
WIR-Netzwerk: WIR ausgeben

WIR ausgeben: nichts leichter als das!

Richtig suchen im WIRmarket

wirmarket.ch ist der digitale Dreh- und Angelpunkt im WIR-Netzwerk. Hier sind alle WIR-Teilnehmer zu finden. Mittels einer einfachen Suchfunktion findet man Produkte und Anbieter. Die Suchergebnisse lassen sich beliebig sortieren und filtern. So kann das Suchresultat beispielsweise so weit eingegrenzt werden, dass nur Anbieter in einem Radius von 20 km angezeigt werden.

 

Annahmesatz: je höher desto besser?

Das Ziel ist natürlich, beim Kauf der Waren oder Dienstleistungen so viel WIR wie möglich einzusetzen. Denn jeder ausgegebene WIR-Franken ermöglicht es, einen neuen Auftrag zu gewinnen. Deshalb lohnt es sich, die Trefferliste im WIRmarket absteigend nach Annahmesatz zu sortieren. So ist es ein Leichtes, die Liste durchzuarbeiten und Angebote einzuholen.

Wie immer beim Einkaufen sollten die Preise verglichen werden. Um Preise fair zu vergleichen, sollte man berücksichtigen, dass KMU oft nicht die gleichen Preise machen können wie Grossunternehmen. Viele WIR-Teilnehmende kennen das aus ihrem eigenen Geschäft resp. ihrer eigenen Branche.

Etwas Vorsicht ist bei Angeboten mit 100 Prozent WIR geboten. Einige schwarze Schafe haben es zum Geschäftsmodell gemacht, Ware zu überrissenen Preisen mit 100 Prozent WIR anzubieten. Sie profitieren davon, dass andere WIRler blindlings die Produkte bei ihnen bestellen. Betroffen sind insbesondere Elektronik- und IT-Geräte. Von solchen Angeboten sollte man Abstand nehmen und dafür einen Anbieter mit einem tieferen Annahmesatz und fairen Preisen berücksichtigen. Bei den meisten Teilnehmern mit 100% WIR-Angeboten kauft man aber zu fairen Preisen: Sie haben einfach verstanden, wie man mit einem attraktiven WIR-Annahmesatz gute Zusatzgeschäfte macht

Wichtig: Der im WIRmarket publizierte Annahmesatz gilt bis zu einem Betrag von 5000 WIR und ist verbindlich. Bei höheren Beträgen lohnt es sich nachzufragen und zu verhandeln.

Auch das andere Ende der Skala – die Anbieter mit einem Annahmesatz von 0 Prozent resp. «Flex» – sollte man gezielt bearbeiten. Denn hier gibt es einige Teilnehmende, die sehr gerne auch einen grösseren Betrag in WIR nehmen. Sie garantieren lediglich keinen fixen Annahmesatz – anfragen und verhandeln lohnt sich aber auch hier.

Gerne helfen Kundenberaterinnen und -berater sowie das Team WIR-Beratung & Netzwerk bei der Suche nach geeigneten alternativen Lieferanten – oder nutzen Sie einfach den Service «WIR-Matching», um schnell und einfach mögliche Geschäftspartnerinnen und -partner zu finden.

 

Grössere Beschaffungen nur mit Ausschreibung

Bei grösseren Beschaffungen empfiehlt es sich, eine Ausschreibung oder in Neudeutsch einen RFP (Request for Proposal) zu machen.  Bei Ausschreibungen werden die erwarteten Produkteigenschaften und/oder zu erbringenden Dienstleistungen detailliert beschrieben. Dazu gehören auch Themen wie Qualität und Lieferfristen. Die Anbietenden reichen daraufhin ihr Angebot genau für diese Leistungen und in der gewünschten Art ein.

Führen Sie die WIR-Annahme in einem separaten Punkt auf und verlangen Sie die Angabe des Betrages, der in WIR bezahlt werden darf.  Berücksichtigen Sie bei Ausschreibungen auch WIR-Teilnehmende mit einem kleinen Annahmesatz. Nicht selten sind diese bereit, bei grösseren Aufträgen einen schönen Teil in WIR zu nehmen.

 

WIR ist Chefsache

Wie eingangs erwähnt, ist der Beschaffungsmarkt in WIR kleiner als der Gesamtmarkt. Deshalb ist es oft einfacher, schneller und bequemer, beim nächstbesten Anbieter einzukaufen.

Das erfolgreiche Geschäft mit WIR beginnt aber beim Einkaufen. Wer sich einen Konkurrenzvorteil mit WIR erarbeiten will, investiert beim Einkauf etwas mehr Zeit und Energie, um geeignete Geschäftspartnerinnen und -partner aus dem WIR-Netzwerk zu finden. Mit der Zeit baut man sich so ein Netzwerk von WIR-Lieferanten auf und der Zeitbedarf beim Einkauf normalisiert sich.

Um das zu erreichen, braucht es Beharrlichkeit und Konsequenz in der Beschaffung. Es muss tief in der Firmenpolitik verwurzelt werden: keine Ausgaben ohne WIR-Anteil. Diese klare Haltung kann nicht delegiert werden. Sie muss von der Firmenleitung, vom Chef, vorgelebt und bei allen Mitarbeitenden eingefordert werden. Denn der Chef als oberster Verkäufer weiss, welchen Vorteil ihm WIR im Verkaufsgespräch bringen kann.

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