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Wintertourismus Schweiz – ein Auslaufmodell?

5 min.
PR und Corporate Communication der Bank WIR

von Volker «Vloggy» Strohm

22 Beiträge

Die Winter in der Schweiz werden wärmer, Schnee wird selbst in Hochburgen des Wintersports zunehmend zur Mangelware. Was sind die Folgen? Der «O-Ton»-Podcast der Bank WIR diskutiert diese Frage mit Bergbahn-CEO Bruno Riesen, Schnee-Wissenschafter Fabian Wolfsperger und Finanzierungsexperte Christoph Känel.

Weisse Pisten-Schneebänder auf grünen Wiesen – ein für den Wintersport tristes Bild, das heutzutage zunehmend zur «Normalität» wird. Beispielsweise auch in Adelboden. Mit Ausnahme der Engstligenalp, die sich als schneesicheres Naturparadies im Berner Oberland etabliert hat. Entsprechend wird in der Höhenlage auch weiterhin in den Wintertourismus investiert. «Die Begeisterung für den Wintersport ist ungebrochen», erklärt Bruno Riesen, Geschäftsführer der Bergbahnen Engstligenalp, zu denen auch die Hotellerie und Gastronomie auf dem Hochplateau gehört. «Natürlich sehen wir gesamtschweizerisch eine Konzentration des Wintersports, weshalb bei uns die Kapazitätsfrage gestellt werden muss.»

Mit Blick auf die nackten Zahlen darf die Branche punkto Logiernächte und Auslastung der Bergbahnen mit der zurückliegenden Wintersaison sehr zufrieden sein – regional sind aber starke Verschiebungen festzustellen. Für Fabian Wolfsperger vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos ist klar: «Der Klimawandel führt dazu, dass Wintertourismus und die dazugehörige Industrie schon heute ohne künstliche Hilfe nicht mehr existieren kann.» Die Wintersaisons werden kürzer werden – «in mittleren Lagen zwischen 1000 und 1700 Metern werden wir in den nächsten zwei, drei Dekaden bis zu 50 Prozent an Schnee verlieren», so der Wissenschafter.

«Der Klimawandel führt dazu, dass Wintertourismus und die dazugehörige Industrie schon heute ohne künstliche Hilfe nicht mehr existieren kann.»

Dr. Fabian Wolfsperger, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos

Nebst Kunstschnee aus Kanonen ist das sogenannte «Snowfarming» ein probates Hilfs- respektive Gegenmittel. Doch: Funktioniert ressourcenschonendes Schneemanagement mit entsprechendem Energieaufwand – oder ist das per se ein Winterspruch in sich selbst? Wie teuer darf Wintersport sein? Was heisst es konkret, wenn von Hotellerie und Tourismus ein Umdenken gefordert wird? Und welchen Einfluss hat dies auf Spielregeln von Projektfinanzierungen, die bei Christoph Känel, Leiter Fachstelle für Hotellerie und Gastronomie bei der Bank WIR, auf dem Tisch landen?

Die nicht immer bequemen Antworten liefern die drei Experten in «O-Ton live – der KMU-Talk». Der Podcast wurde im Rahmen des «Hospitality Summit 2024» in Zürich-Oerlikon aufgezeichnet.

 

Bild: Foto Frutig Bern

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