«Wenn wir eine gute Rosine finden …»
Kurt Baumgartner, Inhaber der Belvedere-Hotel-Familie in Scuol, redet im Podcast-Interview über Tourismusentwicklung in Zeiten des Klimawandels und der Coronakrise, über Strukturprobleme bei den Bündner Berghotels – und über Ausbaupläne.
Belvair, Guarda Val, Belvedere. Was im ersten Moment zumindest zu Beginn nach dem Versuch eines Romanisch-Sprachkurses tönt, ist in Tat und Wahrheit eine Oase der Erholung. Die drei Hotels gehören zur Belvedere-Familie von Kurt Baumgartner. Ein Unternehmen also, das eine Branche verkörpert, die durch die Coronakrise besonders stark getroffen wurde. «Einfach gesagt Normalität», antwortet Baumgartner denn auch auf die Frage nach den Wünschen für das Jahr 2022. «Planungssicherheit in sämtlichen Prozessen.»
Und Pläne gibt es viele. Das Hotel Belvedere, das in Scuol seit 1876 Gäste empfängt und damit eines der ersten Häuser im ganzen Engadin war, verschmilzt heute modernes Design mit Komfort. Oder Tradition mit Innovation, wie es auf der Website heisst. Seit über zwei Jahrzehnten ist Baumgartner am Ruder: «Ich war nie der Mäzen, der hierhin kam und das Haus als Spielzeug gekauft hat», blickt er im Podcast-Interview zurück. «Es gab von Anfang an ein Geschäftsmodell, das Mut benötigte und eine klare Perspektive im Kopf.»
Stillstand ist nicht Baumgartners Sache. Im Frühjahr steht ein Totalumbau der Rezeption und des Speisesaals auf dem Programm, gleichzeitig steht die Eingabe des Bauprojekts für eine Hotelerweiterung auf seiner Agenda 2022. «Und Ferien mit der Familie», ergänzt er sofort. Vorerst läuft aber die Wintersaison. Damit diese «gelingt», müssen Wetter und damit Schneeverhältnisse mitspielen.
Wenn Baumgartner Pläne schmiedet – sei es mit Umbau oder Ausbau von Bestehendem oder der Erweiterung seiner Belvedere-Familie – muss dabei ein Produkt herauskommen, das in seinen Worten «à jour» sein muss. «Wir wollen nicht auf Biegen und Brechen weiter wachsen, aber wenn wir eine gute Rosine finden …»
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