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Eine Weihnachtsgeschichte

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von Karl Zimmermann

13 Beiträge

Der Unternehmergeist ist eine Kolumne von Karl Zimmermann, die auf vergnügliche und dennoch nicht minder klare Art und Weise aufzeigt, wie er, der Unternehmergeist, «funktioniert» – und weshalb ihm in seinem Handeln scheinbar keine Grenzen gesetzt sind.

Liebe Leserin, lieber Leser

Es war einmal eine Unternehmerfamilie, die wie jedes Jahr vor Weihnachten das Projekt Weihnachtsbaum in Angriff nahm. Die Familie bestand aus Vater, Mutter und ihren zwei Kindern, einem 15jährigen Mädchen namens Sophie und einem 10jährigenJungen namens Luca. Doch es gab da noch zwei weitere Mitglieder der Familie, die für reichlich Chaos sorgen sollten: ein tollpatschiger Hund namens Buddy und eine eigensinnige Katze namens Misou.

Die Familie beschloss, gemeinsam zum Bio-Tannenbaumzüchter (4,7% Rabatt für WIR-Mitglieder) zu gehen,

um den perfekten Weihnachtsbaum in seinen verschneiten Wald auszusuchen. Sophie, die Teenagerin, wollte natürlich einen veganen Baum, der modisch und instagramwürdig sein sollte, während Luca davon träumte, den grössten Baum überhaupt zu finden, den er dann als «Lucas Superbaum» bezeichnen könnte. Misou kuschelte sich währenddessen zu Hause in eine ruhige Ecke. Im Wald angekommen, begann Buddy, aufgeregt umherzuspringen, jagte Eichhörnchen und schien sich nicht zu kümmern, dass im Aufzuchtareal Bäume gefällt wurden. Nach einigen Umwegen und wilden Diskussionen, die sich um die Wahl des passenden Baumes drehten, stolperte Luca über eine Wurzel und rollte den Hang hinunter. Seine Schwester Sophie krümmte sich vor Lachen und machte ein Video davon, welches sie sofort auf Tiktok postete.

Endlich, nachdem der Baum gefunden und auf dem Autodach (nicht ganz den Transportregeln entsprechend) nach Hause befördert worden war, stellten sie ihn im Wohnzimmer auf.

Die Kinder freuten sich auf das Schmücken des Baumes. Sophie wollte glamouröse Ornamente und goldene Engelshaare, die ihren Instagram-Feed erstrahlen liessen, während Luca Kugeln und Lichter so dicht wie möglich aufhängen wollte, um «Lucas Superbaum» zu vollenden. Das eigentliche Chaos begann, als sie sich daran machten, die Spitze des Baumes zu montieren.

Sie ahnen es – es kam, wie es kommen musste: Sophie wollte, dass die Baumspitze ein wahres Meisterwerk aus Glitzer und Glamour wurde. Engelshaar schien die ideale Wahl zu sein, um ihren Weihnachtsbaum in ein funkelndes Kunstwerk zu verwandeln.

Misou, die Katze, sah in diesem glänzenden Engelshaar jedoch nicht das künstlerische Wunderwerk, das Sophie erträumte. Neugierig, wie Katzen nun mal sind, beschloss sie, das Engelshaar auf spielerische Art zu erkunden. Und so verhedderte sich die Katze in den langen Glitzerfäden und versuchte verzweifelt, sich daraus zu befreien. In ihrem wilden Kampf um Freiheit riss Misou den Baum und mit ihm den Vater, der auf der Leiter versucht hatte, die Spitze zu befestigen, um. Der Vater stürzte mit einem lauten Aufschrei zu Boden. Das Wohnzimmer verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Kugeln, Engelshaar und Lichter flogen durch die Luft, während der Weihnachtsbaum zu Boden stürzte.

Und als wäre das nicht genug, geschah gleichzeitig ein weiteres Drama: Buddy, der tollpatschige Hund, befand sich genau unter dem umstürzenden Baum und wurde unter einer Lawine aus Christbaumschmuck und Tannennadeln begraben. Sein lautes Geheul vermischte sich mit Sophies Schreien, als sie versuchte, Misou aus dem Engelshaar zu befreien.

Und so fand sich die Familie in einem wahrhaften Weihnachtschaos wieder, mit einem umgekippten Baum, zerrissenen Lichterketten, zerbrochen Weihnachtskugeln, einem verschütteten Hund, einer verhedderten Katze und einem von der Leiter gefallenen, glücklicherweise nicht verletzten Vater. Es war sicherlich nicht das, was sie sich für ihren besinnlichen Weihnachtsabend vorgestellt hatten.

Nach all dieser Verwirrung, Komik und dem Drama raufte sich die Familie zusammen. Sie schuf mit Unternehmergeist

ein Werk aus alternativem, selbst gebasteltem Christbaumschmuck und alten Wachskerzen, das sie nie mehr vergessen würden. Es war nicht der perfekte Baum, nicht der makellose Schmuck, aber es war ihr Baum, ihre Weihnachtstradition und ihre Familie. Es war, als würde der Baum in seiner neuen Pracht all ihre Sorgen auflösen, und an seiner Spitze glänzte ein funkelnder Stern aus Weihnachtspapier und Engelshaarresten.

Da sagte Sophie, die Teenagerin, mit einem Lächeln: «Es geht nicht darum, wie perfekt unser Weihnachtsbaum ist, sondern wie perfekt er für uns ist.» (Noch nie zuvor hatte Sophie so viele Likes und Kommentare erhalten wie für das auf allen Kanälen gepostete Foto mit dem kreativen Gemeinschaftswerk). Und so feierte diese Familie ein einzigartiges Weihnachtsfest, das von Lachen, Chaos, gegenseitiger Unterstützung, Achtung und Liebe erfüllt war.

«Liebe ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt», sagte einst Albert Schweitzer.

Mit diesem Zitat und einem Schmunzeln wünsche ich dir frohe und erholsame Festtage,

 

Dein Unternehmergeist

Der Unternehmergeist im Fokus

Unternehmergeist

Karl Zimmermann

Der Unternehmergeist ist eine Kolumne von Karl Zimmermann, die auf vergnügliche und dennoch nicht minder klare Art und Weise aufzeigt, wie er, der Unternehmergeist, «funktioniert» – und weshalb ihm in seinem Handeln scheinbar keine Grenzen gesetzt sind. Karl Zimmermann, der Autor dieser Kolumne, startete seine berufliche Karriere 1974 mit einer Lehre als Metallbauschlosser. Nach zahlreichen Weiterbildungen war er ab 1983 Partner der Karl Zimmermann Metallbau AG, die er 2012 verkaufte. 2006 gründete er zusammen mit Hans und Andreas Weber die KMU-Nachfolgezentrum AG und ist dort seither als Verwaltungsrat und Nachfolgecoach aktiv. Ihr Kerngeschäft ist die Nachfolgeregelung von kleinen und mittleren Unternehmen. Nebst der direkten Beratung engagiert sich das KMU-Nachfolgezentrum in der Öffentlichkeit und will so die Gesellschaft für das Thema Nachfolge sensibilisieren. Zu zahlreichen Mandaten und Mitgliedschaften gesellten sich 1998 der «Bayerische Staatspreis für besondere technische Leistungen im Handwerk» und 2005 der «Deutsche Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk» sowie 2006 der Gewerbebär der KMU-Stadt Bern.

www.kmu-nachfolgezentrum.ch
oder wirmarket.ch > Nachfolgezentrum

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Daniele Ceccarelli ist Rechtsanwalt und war von 1992 bis 2023 Leiter des Rechtsdiensts bzw. Senior Counselor der Bank WIR. In dieser Eigenschaft vertrat er seine Arbeitgeberin in der Idée Coopérative Genossenschaft ICG, deren Mitglied die Bank ist. Seit seiner Pensionierung berät Ceccarelli im Auftrag der ICG Start-ups, die sich als Genossenschaft aufstellen wollen oder die Antworten auf Fragen rund um das Genossenschaftsrecht suchen.

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