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Wäscherei

wös.ch wäscht für KMU

21 min.
Flury

von Daniel Flury

22 Beiträge

Die Wäscherei und Schneiderei wös.ch in Zürich hält nicht nur Private, sondern auch KMU sauber. Immer im Fokus: Nachhaltigkeit und moderne Technik, ohne den «human touch» zu vernachlässigen.

Wäscherei deluxe: Auf 400 Quadratmetern einer ehemaligen Bodenbelagsfirma an der Hohlstrasse 192 laufen heute die Waschmaschinen und Mangeln von Luca Totos Wäscherei wös.ch. Das Unternehmen rundet ein Dienstleistungsangebot ab, das auch Büroreinigung und Putzfrauen für Privathaushalte umfasst.

Seit wann sind Sie in der Reinigungsbranche tätig?

Luca Toto: Meine Eltern waren lange in diesem Geschäftszweig tätig. Ich selbst habe Jura studiert, mich aber für die Selbstständigkeit in der Branche meiner Eltern entschieden. Vor 20 Jahren habe ich ihre Firma übernommen und eine neue AG gegründet. Der Anstoss für wös.ch kam jedoch aus einer anderen Tätigkeit: Ich beschäftige mit der Firma ihrePutzfrau.ch AG 150 Putzfrauen, die rund 700 Privatkunden in der Deutschschweiz betreuen. Diese wurden immer wieder angefragt, ob sie vor Ort nicht auch gleich Kleider waschen und bügeln könnten. Das war eine Herausforderung und letztlich eine zu grosse Hürde, da nicht jede Putzfrau mit jeder Waschmaschine und allen Textilien vertraut ist. So entstand die Idee, die Wäschereinigung zu zentralisieren und zu professionalisieren – Anfang 2019 war Wösch bzw. wös.ch geboren.

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Thangavel Anu bereitet einen Waschgang vor.

Was macht die Wäscherei wös.ch für KMU interessant?

Wir haben natürlich auch unsere bestehenden Geschäftskunden meiner Büroreinigungsfirma – Büroreinigung.ch AG – auf das neue Angebot aufmerksam gemacht und weiteten das Angebot von wös.ch auf die Reinigung von allem aus, was in Hotels, Restaurants, Detailhandelsgeschäften, aber auch Spitälern, Arztpraxen, Fitnessstudios oder in der Physiotherapie etc. anfällt. Das kam sehr gut an, und wir verzeichnen weiterhin ein gutes Wachstum, das mit dem Beitritt zum WIR-System noch unterstützt werden soll.

Welchen Anteil haben KMU am Umsatz?

Private und KMU machen je rund 50% des Umsatzes der Wäscherei aus.

«Für KMU-Kunden fahren wir auch nach Biel.»

Wie gross ist Ihr Einzugsgebiet?

Das hängt vom Volumen ab, da das Abholen und Liefern grundsätzlich gratis sind. Ein einzelnes Hemd werden wir deshalb eher nur in der Stadt Zürich abholen. Für einen KMU-Kunden, der beispielsweise die Berufskleider seiner Belegschaft oder Duvets, Leintücher oder die Vorhänge seines Hotels reinigen lassen will, fahren wir z.B. auch nach Biel.

Gibt es Synergien zwischen KMU und Privaten?

Ja, dank der Tatsache, dass wir die Wäsche an einem gewünschten Ort zu einer gewünschten Zeit abholen. Wenn wir z.B. die Schürzen einer Bäckerei abholen, können die Angestellten ihre Wäsche ebenfalls bereitstellen. Säcke mit QR-Codes garantieren, dass nichts verwechselt wird. Dieser Service hat sich z.B. bereits in Co-Working-Spaces herumgesprochen. Ich gehe davon aus, dass die Dienstleistung mehr und mehr zu den Benefits zählen wird, die Firmen ihren Ange[1]stellten bieten wollen – vergleichbar mit dem Lieferservice für Mahlzeiten.

wös.ch ist eine «Online-Wäscherei» – was ist darunter zu verstehen?

Wir wollen die Abläufe für unsere Kunden so einfach, bequem und damit so digital wie möglich gestalten. Wo immer sich der Kunde gerade befindet, er kann uns mitteilen, wann und wo wir seinen Auftrag abholen sollen. Mit unseren KMU-Kunden schliessen wir dazu nach einer Besichtigung vor Ort eine vertragliche Vereinbarung ab. Festgelegt werden beispielsweise der Abhol- und Anlieferungstag und natürlich ein Preis – pro Stück oder pro Kilo. Ende Monat erhält der Kunde eine Gesamtabrechnung mit allen Details. Zudem ist es möglich, den Stand eines Auftrags digital zu verfolgen.

Trotz aller Technik: Sie legen auch Wert auf das Zwischenmenschliche?

Den menschlichen Aspekt pflegen wir ganz bewusst als Gegengewicht zu all der Technik, die bei uns zum Einsatz kommt. Die Menschlichkeit darf nicht ausgelassen werden, und es freut mich, wenn Kunden sich an früher zurückerinnern, etwa an ihre Mutter und den Duft frisch gewaschener Wäsche. Das Design unserer Website soll mit seinem Retro-Look auch auf die guten alten Zeiten verweisen, als die Liebe zum Detail, wie wir sie hochhalten, noch viel wert war. Unsere Kunden sollen wissen, dass wir uns mit Gefühl und Rücksicht ihrer Wäsche annehmen – schliesslich kommt einem kaum etwas so nahe wie Wäsche und Kleidung.

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1/2 Auch ein Dampfbügelschrank kommt zum Einsatz.

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2/2 Das Bügeln gehört zum Service

Apropos Duft: Sie personalisieren auf Wunsch die Wäsche mit Duftstoffen wie Lavendel oder Ocean Blue. Wird das oft nachgefragt?

Durchaus, wobei dieser Service von KMU weniger nach[1]gefragt wird als von Privaten. Wer auf gewisse Düfte allergisch reagiert, ist mit geruchsneutralen Lieferungen besser bedient.

Ihr Claim lautet: Be Green, Use Digital, Stay Human. Wie gut können Sie dem Anspruch «grün» zu sein nachkommen?

Hartnäckigen Flecken rückt man doch am besten mit Chemie zu Leibe? Dies trifft heute nicht mehr zu, wenn man wie wös.ch auf Nachhaltigkeit und neue Technologien setzt. Unsere Waschmittel sind biologisch abbaubar und können dank modernster Waschmaschinen sparsam eingesetzt werden. Aus demselben Grund benötigen wir weniger Wasser und können die Maschinen feiner auf die Textilien abstimmen. Dies garantiert eine wirksame und schonende Reinigung.

Ist Nachhaltigkeit in Ihrer Branche im Trend?

Ja, aber es gibt noch immer Trockenreinigungen, die mit viel Chemie arbeiten – obwohl es umweltfreundliche Alternativen gibt. Solche wenden wir an, wenn die Nassreinigung – die grundsätzlich frischere Resultate liefert – aufgrund der Materialbeschaffenheit nicht möglich ist. Ich gehe davon aus, dass sich Nachhaltigkeit durchsetzen wird, auch weil der Druck vonseiten der Vermieter zunimmt: Chemie und potenzielle spätere Altlasten sind nicht gern gesehen.

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1/2 Schneiderin Elif Yildiz passt ein Brautkleid an …

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2/2 ...und bügelt es aus

Gib es Flecken, vor denen auch Sie kapitulieren müssen?

Wir verfügen über eine sogenannte Detachiermaschine, auf der hartnäckige Flecken gezielt behandelt werden können. Aber es gibt tatsächlich Verunreinigungen, die so tief ins Gewebe eingedrungen sind, dass es unmöglich ist, sie zu entfernen.

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Mürvet Sanal im Einsatz an der Mangel. Übrigens: Auch grosse Formate wie Leintücher sind für dieses Gerät kein Problem.

Muss der Kunde angeben, wie er seine Wäsche gereinigt haben will?

Nein, wir halten uns an die Anweisungen auf dem Etikett und behandeln jedes Kleidungsstück entsprechend.

Gibt es Materialien, die Sie nicht waschen können?

Mir kommt nichts in den Sinn: Vom Pelzmantel über Berufsbekleidung bis zum Smoking oder Hochzeitskleid können wir alles verarbeiten. Nur Lederartikel geben wir an spezialisierte Dritte weiter – und grössere Teppiche, die wir nicht selbst durch Sprühextrahieren reinigen können.

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Treffen Sie noch Billigware oder Geflicktes an?

Durchaus. Ich würde behaupten, dass es meist jüngere Schweizer sind, die aus sentimentalen Gründen an einem bestimmten – auch geflickten – Kleidungsstück hängen. Ich erinnere mich beispielsweise an Jeanshosen, Jeansjacken und an Slips.

Einer Ihrer speziellsten Aufträge?

Wir haben für eine Firma mehrere Samichlauskostüme genäht und gewaschen.

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2/4 Zur Auslieferung bereite Wäsche

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4/4 Das wös.ch-Logo.

«Wir schneidern nach Mass Hemden und ganze Anzüge.»

Waschen und Nähen – was umfasst Ihr Dienstleistungsangebot noch?

Beim Waschen sind das Bügeln und Falten oder eine punktuelle Fleckenbehandlung im Preis inbegriffen. Abholung und Lieferung sind ab einem Bestellwert von 30 CHF kostenlos. Wir führen auch Änderungen durch, also kürzen oder auslassen, ersetzen Knöpfe oder Reissverschlüsse und sticken Monogramme. Die Schneiderarbeiten gehen noch weiter: Wir schneidern auf Mass Hemden und ganze Anzüge, und zwar nach klassischer Manier durch Aufzeichnen der Muster auf Papier. Die Schnittmuster bewahren wir für spätere Verwendungen auf.

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