Smartness – die nächste Revolution
In den nächsten 20 Jahren werden wir in Umgebungen leben, die intelligent sein werden. Das Internet der Dinge wird Milliarden von Gegenständen miteinander vernetzen.
Es gibt Werbungen, die verblüffen. IBM hat Bob Dylan zum Tête-à-Tête mit der Künstlichen Intelligenz namens Watson eingeladen. «Ich habe alle deine Songtexte gelesen», sagt Watson zu Dylan. «Ich kenne alle deine wichtigen Themen.» «Tatsächlich?» «Du singst darüber, dass die Zeit vergeht und die Liebe scheitert.»
Watson kann acht Millionen A4–Seiten in der Sekunde lesen und erfasst selbst so schwierige Inhalte wie die Songtexte von Bob Dylan, den seine Fans als «Shakespeare der Gegenwart» lobpreisen.
In den nächsten 20 Jahren werden wir in Umgebungen leben, die intelligent sein werden. Das Internet der Dinge wird Milliarden von Gegenständen miteinander vernetzen. Viele dieser Gegenstände werden dank Sensoren «wissen», was mit ihnen und um sie herum passiert. Sie können dieses Wissen auswerten und teilweise von selber und ohne menschliches Dazutun irgendetwas in der realen Welt verändern.
Durch das Internet der Dinge wird noch einmal eine unglaubliche Menge weiterer Daten erfasst, die aus Big Data ein Huge Data werden lässt. Die Datenflut verpufft heute fast wie Regenwasser in der Wüste versickert – nämlich ungenutzt. Wir wissen zumeist nicht, was damit anfangen, denn die aktuellen Software-Programme können vornehmlich strukturierte Daten analysieren. Die meisten Daten aber sind unstrukturiert (z.B. Video, Audio, Sprache).
In Zukunft aber werden intelligente Maschinen, die wie Watson natürliche Sprache verstehen, selber Hypothesen bilden, und eigenständig dazulernen können, in der Lage sein, auch die unstrukturierte Datenfluten zu analysieren und verstehen. Die Folgen werden immens sein – ich spreche von disruptiven Veränderungen: Autonome Fahrzeuge, intelligente Fabriken, kollaborative Roboter und Liebesbeziehungen zwischen Menschen und Maschinen, die verblüffend gut Emotionen simulieren können. Auf den grossen Feldern in der Landwirtschaft werden selbstfahrende Traktoren arbeiten. In den Fabrikhallen werden sich die Maschinen eigenständig assemblieren, korrigieren und warten. Den Buchhalter wird es nicht mehr brauchen. Und wer gerade einsam, zwischenzeitlich im Beziehungsstatus auf «Single» steht, oder Angst vor realen Begegnungen hat, hat die Alternative, kluge und emotional ansprechende Dialoge mit einer Künstlichen Intelligenz zu führen.
Vielen mag das wie Science Fiction vorkommen – oder doch zumindest noch Lichtjahre entfernt zu sein. Ich gehe vom Gegenteil aus: Die Zukunft der Smartness in unserer Lebens- und Arbeitswelt ist nahe, selbst wenn der aktuelle Stand noch dürftig ist. Aber diese Zukunft wird nicht gemächlich jeden Tag etwas näherkommen, sondern immer weiter anschwellen und plötzlich mächtig und umwerfend da sein.
Mathematisch gesprochen: Der Entwicklungspfad wird exponentiell sein. Exponentielle Kurven beginnen flach und bleiben in den ersten Phasen flach. Aber wenn sich etwas beispielsweise alle zwei Jahre verdoppelt (z.B. der Anteil der Solar-Energie am weltweiten Energiebedarf), werden in nur 16 Jahren aus einem Anteil von 1% (z.B. der Solar-Energie) in 16 Jahren nach acht Verdoppelungen 256%. Rechnen Sie nach: In 2 Jahren wären es 2%, in 4 Jahren 4%, in 6 Jahren 8%, in 8 Jahren 16%, in 10 Jahren 32%, in 12 Jahren 64%, in 14 Jahren bereits 128% und nach 16 Jahren 256%. Dies ist die Vorhersage für Solar-Energie des Techno-Papstes und Futuristen Ray Kurzweil. Smartness in allen Dingen dürfte sich ebenso entwickeln. Und damit auch für KMU in der Schweiz unumgehbar sein. Bereiten Sie sich darauf vor!
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