Mit WIR ist es günstiger
Die Komplementärwährung WIR ist ausschliesslich innerhalb des WIR-Netzwerks einsetzbar und verschafft so dem Unternehmer Vorteile bezüglich Liquidität und Investitionskosten sowie einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Immer wieder wird erzählt, dass mit WIR alles teurer sei. In meinem Artikel Der Preis ist heiss habe ich aufgezeigt, dass das nicht stimmt und im Artikel Gegen Grossverteiler ist (k)ein Kraut gewachsen erklärt, wie sich KMU geschickt gegen das Preisdiktat der Grossunternehmen wehren können.
Heute gehe ich noch einen Schritt weiter und behaupte: Mit WIR sind Investitionen sogar günstiger! Wie das geht, lässt sich anhand des folgenden Beispiels eines fiktiven Gartenbau-Unternehmens zeigen.
Variante 1: Beschaffung mit Schweizer Franken
Ein Gartenbau-Unternehmen benötigt einen neuen Kleinbagger. Der Preis für dieses wichtige Arbeitsgerät beträgt 40’000 Franken.
Den nötigen Betrag hat sich der Gartenbauer angespart, er braucht keine Finanzierung durch eine Bank.
Die Investitionskosten betragen also 40’000 Franken. Da der gesamte angesparte Betrag investiert wurde, steht er nicht mehr für weitere Anschaffungen oder die Bezahlung von Betriebskosten zur Verfügung.
Variante 2: Beschaffung mit WIR
Das Gartenbau-Unternehmen findet einen Partner aus dem WIR-Netzwerk, bei dem der Bagger mit 100% WIR gekauft werden kann. Da der Gartenbauer aktuell kein WIR-Guthaben hat, kombiniert er geschickt die verschiedenen CHW-Finanzierungsmöglichkeiten der Bank WIR.
Der Kapitalbedarf für den Kauf ist identisch: 40’000 Franken – nun einfach in CHW.
10’000 CHW stehen dank dem Sofortkredit zur Verfügung – völlig kostenlos.
Für die restlichen 30’000 CHW benutzt das Unternehmen einen mit Schweizer Franken gedeckten Kontokorrentkredit. Diese Limite verursacht in den ersten drei Jahren lediglich Kosten für die Bereitstellungskommission von 0,125% pro Quartal.
Als Deckung für den Kredit legt der Gartenbauer 30’000 Franken als 3-jähriges Festgeld bei der Bank WIR an – kein Problem, denn für den Baggerkauf hat er ja 40’000 Franken angespart. Dafür erhält er einen Zins von 1,2% (aktuelle Zinsen findet man auf wir.ch).
10’000 CHF bleiben also auf seinem Konto zur freien Verfügung – das gibt Luft für das Bezahlen der laufenden Rechnungen.
Die Investitionskosten sehen nun folgendermassen aus:
Die Investitionskosten betragen über die drei Jahre gesehen also nur 39’370 Franken.
Wettbewerbsvorteil und mehr Umsatz dank WIR-Finanzierung
Indem das Unternehmen WIR anstatt Schweizer Franken für die Investition nutzt, sinken seine Investitionskosten also um rund 1,5%, und es gewinnt zusätzlich 10’000 Franken Liquidität.
Das sind aber nicht die zwei einzigen Vorteile. Durch den Einsatz von WIR verschafft sich das Gartenbau-Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern. Denn bei Offerten, bei denen die WIR-Annahme ein Kriterium ist, kann es jetzt auch hohe WIR-Anteile akzeptieren und ist so attraktiver als die Konkurrenz.
Bei einem WIR-Anteil von 30% gewinnt das Unternehmen so Aufträge in der Höhe von 130’000.-. Das sind Aufträge, die es sonst nur schwer gewonnen hätte.
Die nächste Investition kommt bestimmt
Nach drei Jahre ist der WIR-Kredit so zurückgezahlt und das Festgeld steht wieder zur Verfügung – zum Beispiel für die nächste Investition. Ohne erneut zu sparen.
Und der Gartenbauer weiss nun: Wer mit WIR anstatt Schweizer Franken investiert, fährt günstiger und gewinnt dadurch erst noch Aufträge und Kunden.
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