Geschäfte ankurbeln, auch in schwierigen Zeiten
Der vom Bundesrat verordnete «Lockdown» hat grosse Konsequenzen – vor allem auch für lokale Unternehmen. KMU können jetzt durch gegenseitiges Berücksichtigen ihre Stärke ausspielen.
Insbesondere das lokale Gewerbe, also die kleineren und mittleren Unternehmen (KMU), sind vom am 16. März kommunizierten «Lockdown» stark betroffen. Sei es das Kleidergeschäft, der Blumenladen, der Coiffeursalon, die Kleiderreinigung, das Fitness-Studio, das Möbelhaus oder das Restaurant – sie alle müssen ihr Geschäft für einen Monat schliessen. Mindestens.
Der zu erwartende Umsatzverlust dürfte also mindestens acht Prozent betragen. Eine Einbusse, die viele Unternehmerinnen und Unternehmer an ihre finanziellen Grenzen bringen wird. Denn den fehlenden Einnahmen stehen grosse laufende Kosten gegenüber. Viele Kostenpositionen lassen sich nicht eben mal schnell reduzieren.
Die eben erwähnte Einbusse ist aber nur ein theoretischer Wert. Für einige Branchen, wie zum Beispiel für Gärtnereien und Anbieter von Gartenzubehör, ist jetzt Hauptsaison. In dieser Zeit machen sie üblicherweise den Grossteil des Jahresumsatzes – zum Teil bis zu 80 Prozent. Bei ihnen zeichnet sich ein Einbruch ab, der in diesem Jahr nicht mehr zu kompensieren ist.
Profitieren die grossen Internetanbieter?
Die Frage ist nun natürlich, wie sich die Konsumenten verhalten. Viele Anschaffungen können sie nicht mehr wie gewohnt tätigen. Die einen werden sich sicherlich in Verzicht üben und die Anschaffungen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Andere hingegen werden ihrer Shopping-Lust im Internet frönen.
Und da, im Internet, sind die Grossen sehr gut aufgestellt. Durch geschicktes Online- respektive Suchmaschinen-Marketing sind sie sehr gut auffindbar, denn das ist ihr primäres Geschäftsmodell. Die vielen kleineren Shops von Gewerbebetrieben muss man schon gezielt suchen – das ist auf den ersten Blick aufwändig und erfordert Geduld.
Folglich ist zu befürchten, dass das lokale Gewerbe so noch mehr Kunden an die grossen Anbieter verliert. Und das langfristig!
«In dieser Situation hilft nur eines: Solidarität!»
In dieser Situation hilft nur eines: Solidarität! Und zwar Solidarität mit all den KMU-Betrieben, die für die Grosszahl der Arbeitsplätze sorgen. Sie sind es, die da sind, wenn wir sie brauchen. Sie sind es, die für uns Speziallösungen finden, während die Grossen nur Standardlösungen anbieten.
Konsumenten können diese Solidarität unter Beweis stellen, indem sie vorerst auf Beschaffungen verzichten, die sie sonst in einem KMU getätigt hätten. Oder indem sie ganz gezielt nach einem Internet-Shop eines KMU suchen und ihre Produkte da bestellen.
Aber auch KMU selbst können Solidarität beweisen – indem sie die anderen KMU berücksichtigen. Denn nur, wenn sich Unternehmerinnen und Unternehmer, die «Gewerblerinnen» und «Gewerbler», gegenseitig unterstützen, werden sie diese schwierige Situation meistern.
Verlässliches und treues Netzwerk
In Zeiten wie diesen ist es wichtig, ein Netzwerk zu haben, auf das man sich verlassen kann. Ein Netzwerk von treuen Kunden, aber auch ein Netzwerk von Lieferanten. Auf einen einfachen Nenner gebracht: Menschen, auf die man zählen kann. Geschäftspartner, die nicht das Maximum für sich persönlich herausholen möchten, sondern solche, die wissen, dass man nur gemeinsam erfolgreich sein kann.
Solche Netzwerke gibt es viele und zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten. Das WIR-Netzwerk beispielsweise steht seit über 85 Jahren für ein solidarisches Unternehmertum. KMU berücksichtigen sich gegenseitig bevorzugt bei der Auftragsvergabe und verschaffen sich so gegenseitig einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.
Zusammen nach Lösungen suchen – jetzt
Unternehmerinnen und Unternehmer sollten jetzt ihr Netzwerk aktivieren, um gemeinsam Lösungen zu finden. Der IT-affine Unternehmer hilft seinem Netzwerk, die Produkte schnell in einen Webshop zu bringen. Der Werbeprofi hilft seinem Netzwerk, die neuen Absatzkanäle effektiv online und offline zu bewerben. Das Transportunternehmen hilft seinem Netzwerk, die so verkauften Produkte zur Käuferin oder zum Käufer zu transportieren. Die Treuhänderin hilft ihrem Netzwerk beim Schreiben von Rechnungen oder beim Inkasso.
Und alle gehen – sobald das wieder möglich ist – in Schweizer Hotels in die Ferien!
In der Hitze des Gefechts übersieht man gerne die Möglichkeiten, auf die man schnell und zum Teil kostenlos Zugriff hat: KMU-Kunden der WIR Bank können zum Beispiel ihre Produkte auf wirmarket.ch verkaufen. Und für die Zahlung bietet sich mit WIRpay eine einfache, schnelle und sichere Möglichkeit – ganz ohne Zusatzkosten.
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