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Flavia Landolfi tanzt für die Bank WIR

12 min.
Flury

von Daniel Flury

22 Beiträge

Ob Tanztraining, Tanzturnier oder privat: Seit neun Jahren vertrauen Flavia Landolfi und David Büchel aufeinander. Vertrauen, Sicherheit und Stabilität: Werte, die das Tanzpaar mit der Bank WIR teilt.

Die Firma Landolfi Immobilien AG ist ein Familienunternehmen wie es im Buche steht. Von Vater Giuseppe Landolfi 1998 im aargauischen Oberentfelden gegründet, sind heute vier seiner fünf Kinder – Flavia, Fabio, Pierangelo und Sandro – im Unternehmen engagiert. Zuständig für das Personelle und die Buchhaltung ist Flavia, die als Drilling mit Schwester Angela und Bruder Fabio zur Welt kam. Gemeinsam haben die drei Geschwister nicht nur den Geburtstag, sondern auch das Tanz-Gen. «Als Fünfjährige haben wir auf RAI 1 die Sendung Ballando con le Stelle gesehen, die italienische Version des britischen Ur-Formats Strictly come Dancing – da hat es uns gepackt». Die beiden Schwestern und ihr Bruder, den sie sich anfänglich als Tanzpartner teilten, traten als 10-Jährige in die Tanzschule Lenzburg ein. Dort wurden sie in die Feinheiten der Standard- und Lateinamerikanischen Tänze eingeführt. Heute, 15 Jahre später, ist nur noch Flavia Landolfi aktiv – dafür auf einem Niveau, das in der Schweiz Seltenheitswert hat. «Die Profi-Szene ist sehr überschaubar, kaum mehr als acht Clubs sind an internationalen Turnieren vertreten», so Flavia Landolfi. Ihren bisher grössten Auslandserfolg feierten Flavia und ihr Tanzpartner David Büchel am Kiew Open 2019 mit dem 6. Finalrang. Russland, Bulgarien, Italien, Deutschland: Sie gehören zu den Ländern, die auf dem internationalen Tanzparkett normalerweise die Nase vorn haben.

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Flavia Landolfi und David Büchel tanzen seit neun Jahren zusammen.

«Am wichtigsten ist das Vertrauen in den führenden Partner.»

Was braucht es, um an der Spitze mitzuhalten?
Flavia Landolfi: Es kommen verschiedene Faktoren zusammen: Neben der Begeisterung für das Tanzen braucht es eine gewisse Portion Ehrgeiz. Wenn ich etwas anpacke, dann will ich es 100% richtig machen. Am wichtigsten ist das Vertrauen in den führenden Partner. Ich tanze mit David nun schon seit neun Jahren, und wir harmonieren perfekt zusammen. Jeder für sich tanzen – das ginge nicht und würde beispielsweise in einem Turnier sofort auffallen.

David Büchel ist auch Ihr Lebenspartner – in einer Beziehung läuft es nicht immer rund: Hat das Auswirkungen aufs Tanzen?
Wir haben die Abmachung, dass wir eine allfällige private Meinungsverschiedenheit und das Training bzw. den Auftritt auf dem Tanzparkett trennen. Meistens ist es so, dass während dem Tanzen die Probleme verschwinden und danach abgehakt sind.

Sehen Sie Parallelen zum Geschäft Ihres Vaters?
Durchaus. Auch in einem Unternehmen gibt es eine Rollenverteilung, und gegenseitiges Vertrauen ist sehr wichtig, nicht nur innerhalb der Firma, sondern auch zwischen uns und unseren Kunden sowie Geschäftspartnern. Hier ist es wichtig, auf ein Netzwerk abstellen zu können, zu dem auch die Bank WIR gehört. Die Wichtigkeit eines Netzwerks wurde mir schon als Kind bewusst; ohne die Unterstützung der Eltern und den Fahrdienst unserer Mutter zum Training hätten wir unser Hobby nicht ausüben können. Durchhaltewillen ist ein weiterer Punkt: Ohne ihn hätte mein Vater seinen Traum vom eigenen Geschäft nicht verwirklichen können, ohne ihn wären David und ich nicht dort, wo wir heute stehen.

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Flavia Landolfi arbeitet in der elterlichen Landolfi Immobilien AG. Auf dem Bild: Giuseppe Landolfi mit seiner Tochter Flavia und den Söhnen Fabio, Pierangelo und Sandro (v.l.).

Beim Tanzen gibt es eine klare Rollenverteilung: Der Mann führt, die Frau folgt. Das ist kein Problem für Flavia Landolfi, die das Tanzen als Schauspiel und Kunstform ansieht, wo sich auch eine selbstbewusste Frau führen lassen darf. «Das heisst ganz und gar nicht, dass ich mich im Alltag, im Berufs- oder Privatleben nicht durchsetzen kann!»

Das Privatleben des Paars wird vom Tanzen dominiert: An vier bis fünf Tagen trainieren Flavia Landolfi und David Büchel je rund drei Stunden lang in Oberentfelden, am Freitagabend fahren beide fürs Wochenende oft nach Mailand, wo ihr Haupttrainer unterrichtet. «Das sind dann noch einmal sechs bis acht Stunden intensives Training, richtige Freizeit bleibt kaum übrig», so Flavia Landolfi, «oder muss um die Trainingseinheiten herum geplant werden.» So bleibe mal eine Stunde Zeit übrig für eine Joggingrunde oder eine Einkaufstour durch Mailand.

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Welches sind Ihre Stärken und Schwächen beim Tanzen?
Ich bin weniger offen für Experimente, ganz im Gegenteil zu David, der sogar an Turnieren improvisiert. Dank meiner Disziplin und dem unbedingten Vertrauen in seine Führung, kommt es eigentlich immer gut (lacht). Auch im Training können wir Fehler gut auskorrigieren, weil wir ein eingespieltes Team sind.

Haben Sie eine Vorliebe für eine bestimmte Tanzform?
Alles hat seinen Reiz: Samba, Cha-cha-cha, Rumba, Paso Doble, Jive; bei den Standardtänzen Tango, Slow Fox, Quickstep, Wiener Walzer und Langsamer Walzer. Langweilig wird es da nicht! Aber wir probieren gerne auch neues aus, Contemporary ist spannend oder auch mal ein Workshop mit den Rock ’n’ Rollern.

Wie gehen Sie mit «ungerechten» Entscheiden der Wertungsrichter um?
Damit habe ich mehr Mühe als mein Partner. Vieles ist natürlich Geschmackssache, aber manchmal fragt man sich, wo die Objektivität geblieben ist. Da kann ich mich schon mal eine Woche lang aufregen…

Flavia Landolfi in der Imagewerbung der Bank WIR.

Wie bereiten Sie sich auf ein Turnier vor?
Internationale oder nationale Turniere finden etwa alle zwei Wochen statt. Wichtig ist im Vorfeld «Ruhe im Kopf». Am Tag des Turniers versuchen wir etwa zwei Stunden vor Beginn am Ort des Geschehens zu sein, um die Tanzfläche zu inspizieren. Wenn acht Paare auf dem Parkett sind, kann es schon mal eng werden, deshalb legen wir Ausweichmöglichkeiten fest. Es kommt auch vor, dass das Parkett nicht gut verlegt oder an gewissen Stellen rutschig ist. Das muss man sich merken und die Schuhe entsprechend mit Öl und Bürste behandeln.

Fotos: Foto Frutig

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Der bisher grösste internationale Erfolg des Paars war der 6. Finalrang am Kiew Open 2019.

Sieg bei «Darf ich bitten»

Mitte März 2021 haben die Filmaufnahmen für die Bank WIR stattgefunden. Das Video ist seit Mai auf den Social-Media-Kanälen der Bank WIR zu sehen sein. Regie führte keine Geringere als Barbara Kulcsar, die ebenfalls im Mai ihren zweiten «Tatort» im Fernsehen präsentiert hat. Für Flavia Landolfi ist das Filmen keine Premiere: Kaum 20 Jahre nach ihrem Kindheitstraum «Ballando con le Stelle» hat sie ihren Tanzpartner – den Popsänger Jesse Ritch – in der letztjährigen Staffel der SRF-Sendung «Darf ich bitten?» zum Sieg geführt.

Bühne frei für Flavia Landolfi und David Büchel.

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