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«Ein Einsatz für die Tour de Suisse tut gut und gibt viel»

10 min.
Flury

von Daniel Flury

22 Beiträge

Marcel Wäfler ist Experte Buchhaltung & Tax am Hauptsitz der Bank WIR in Basel. Wie schon 2023 hat er sich – wie mehrere andere Bankmitarbeitende – auch dieses Jahr als Helfer an der Tour de Suisse zur Verfügung gestellt. Ein Engagement, das er nicht bereut.

Wieso hast du dich als Helfer an der Tour de Suisse gemeldet?

Marcel Wäfler: Mit der Tour de Suisse verbinde ich sehr positive Erinnerungen an meine Kindheit in Spiez. Wenn die Tour de Suisse in Spiez angemeldet war, warteten wir jeweils etwa eine Stunde lang am Strassenrand, in freudiger Erwartung der kleinen Geschenke, die schon damals aus den Fahrzeugen heraus verteilt wurden. Dass wir das Fahrerfeld nur für wenige Sekunden zu Gesicht bekamen, spielte keine Rolle.

Ich war bereits 2023 als Helfer dabei und war fasziniert von der präzis durchgetakteten Organisation dieses Riesenevents. Schon nur der Vorbereitungsaufwand der Bank WIR als Premium Partner ist nicht zu unterschätzen. Vor Ort war es faszinierend zu sehen, wie beispielsweise das Schweizer Fernsehen die für eine Übertragung nötige Infrastruktur aufbaute und nach dem Event in kürzester Zeit wieder demontierte, um sie zum nächsten Einsatzort zu transportieren.

Ich finde es ausserdem cool, dass die Bank WIR sich als Premium Partner der Tour de Suisse engagiert und das Bergpreistrikot präsentiert. Die Tour ist ein Event für alle, für Gross und Klein, jung und alt, und sie ist in jedem Landesteil unterwegs. Das passt perfekt zu unserer Bank, die ja auch schweizweit tätig ist und Top-Angebote für alle im Köcher hat.

Wo warst du im Einsatz und was waren deine Aufgaben?

Ich habe zwei Etappen der Männer erlebt: am 12. Juni die 4. Etappe von Rüschlikon auf den Gotthard und einen Tag später die 5. Etappe von Ambri nach Carì. Meine Aufgabe bestand darin, aus einem Begleitfahrzeug heraus unsere Give-aways zu verteilen. Das tönt nach einem einfachen Unterfangen, ist aber nicht zu unterschätzen – jedenfalls war ich an beiden Abenden danach ziemlich «kaputt». Vor allem die Kinder mussten wir ständig im Auge behalten. Sie waren sehr darauf aus, ein Geschenk zu ergattern – ganz wie ich damals in Spiez –, und wir mussten aufpassen, dass sie nicht ins Auto kletterten oder noch schlimmer unters Auto gerieten, weil sie etwas Heruntergefallenes aufheben wollten.

Wir erhielten sehr positive Rückmeldungen zu den Riegeln und den Velolämpchen, die wir abgaben. Besonders Letztere wurden als sehr nützlich beurteilt und fanden riesigen Zuspruch.

Du standest auch mit dem Etappen-, Bergpreis- und späteren Gesamtsieger Adam Yates auf der Bühne. Konntest du einen Eindruck von ihm gewinnen?

Die Siegerehrungen – in meinem Fall die Ehrung des Bergpreisträgers – gingen extrem schnell über die Bühne. Ich empfand Adam Yates als sehr sympathisch, ohne Starallüren und in keiner Weise abgehoben.

Diese Eigenschaften erinnern mich an Marlen Reusser, die ich letztes Jahr aus der Nähe beobachten konnte und deren Karriere ich auch jetzt noch verfolge. Mir ist ein Unterschied zwischen den Frauen und den Männern aufgefallen: Bei den Frauen scheint mir der Umgang viel lockerer zu sein; sie machen Spässe und lachen miteinander, während bei den Männern alles mehr auf Leistung ausgelegt ist.

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Bei der Ehrung des Bergpreisträgers Adam Yates in Carì mit auf der Bühne: Marcel Wäfler (links) und Andrea Luzio, Chef Informationssicherheit der Bank WIR. Foto: zVg

Wie war die Stimmung im Village?

Auf dem Gotthard hatte es wenig Leute, was ich auf die Schneemenge, den Parkplatzmangel und die frostigen Temperaturen von 4 oder 5 °C zurückführe. Das Dörfchen Carì war dafür «cheibe schön». Das ist ein weiterer Punkt, der die Tour de Suisse ausmacht: Sie durchquert Orte und Örtchen, die man sonst nie wahrnehmen würde. Nie hätte es mich nach Carì verschlagen, wenn es die Tour de Suisse nicht gäbe. Ich plane, Carì einmal mit der Familie zu besuchen. So gehts bestimmt auch anderen, und so gesehen fördert die Tour das «slow travelling», das nachhaltige, entschleunigte und bewusste Reisen.

Was ist dein persönlicher Bezug zum Velo oder zum Radrennsport?

Ich habe mir vor drei Jahren ein E-Bike zugelegt und benütze es, um einen Teil meines Arbeitswegs zu bewältigen: 24 km mit dem E-Bike von zu Hause zum Bahnhof Liestal, dann mit dem Zug nach Basel. Ich mache auch gerne bei «bike to work» mit, einer jährlich stattfindenden Challenge, an der es darum geht, möglichst viele Kilo­meter des Arbeitswegs per Velo oder zu Fuss zurück­zulegen. Dieses Jahr haben über 3800 Firmen mit 109 000 Mitarbeitenden mitgemacht. Letztlich geht es mir auch darum, mich körperlich fit zu halten.

Die Bank WIR ist auch nächstes Jahr wieder Premium Partner der Tour de Suisse und präsentiert das Bergpreistrikot der Männer und der Frauen. Wirst du wieder mit von der Partie sein?

Auf jeden Fall! Ich kann jeder und jedem einen solchen Einsatz nur empfehlen. Man kommt einen oder zwei Tage aus dem Arbeitsalltag heraus, erlebt viel und lernt andere Menschen und andere Gegenden der Schweiz oder sogar des nahen Auslands kennen. Das tut gut und gibt viel.

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