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Digitalisierung ist kein Jobkiller

3 min.
Flury

von Daniel Flury

22 Beiträge

Die erste WIR-KMU-Studie wurde offiziell vorgestellt. Die Studie ist keine hochakademische Arbeit, sondern biete erfrischende, spannende Einblicke in die Welt der KMU. Sie zeigt aber auch eines: Digitalisierung betrifft uns alle.

Roundtable zur KMU-Studie 2016 der WIR Bank

Die erste WIR-KMU-Studie wurde offiziell vorgestellt – sie bietet spannende Einblicke und Erkenntnisse aus dem Blickwinkel der KMU. Eine Podiumsdiskussion beleuchtete die künftigen Herausforderungen der KMU.

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«Warum diese Studie?», fragte Germann Wiggli, CEO der WIR Bank, in seiner kurzen Einführung. Die WIR Bank sei selbst ein KMU – und ein ziemlich grosses KMU mit rund 270 Mitarbeitenden. «99 Prozent aller Firmen in der Schweiz sind KMU, zwei Drittel aller Angestellten arbeiten für KMU – und nicht zuletzt sind 45‘000 KMU Kunden der WIR Bank und nutzen das WIR-Netzwerk», betonte Wiggli.

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Die WIR-KMU-Studie sei keine hochakademische Arbeit, sondern biete erfrischende, spannende Einblicke in die Welt der KMU. «Es geht darum, zu wissen, wo der Schuh drückt», erklärte Wiggli. Das wichtige Thema Digitalisierung beispielsweise betreffe alle – und alle müssten aufpassen, nicht plötzlich vom Markt verdrängt zu werden.

Podiumsdiskussion und provokative Thesen

Als Grundlage der Podiumsdiskussion dienten die zehn provokativen Thesen aus der WIR-KMU-Studie:

  1. Die Schweizer Politik foutiert sich um das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft.
  2. Schweizer KMU sind hoch innovativ, oft ohne dies bewusst  zu realisieren.
  3. Grosse machen auf digitale Transformation, KMU machen Business.
  4. Die welschen KMU laufen den Deutschschweizern den Rang ab.
  5. KMU sind die reinste Form der Marktwirtschaft.
  6. Schweizer KMU sind das verkannte Arbeitnehmerparadies.
  7. Kooperationsnetzwerke sind DAS Erfolgsmodell kleiner KMU.
  8. Die Abkürzung für Selbstbewusstsein heisst KMU und steht für Engagement und Identifikation.
  9. Bei KMU sind Menschen keine Nummern.
  10. KMU-Kundennähe erzeugt Reibungswärme – sie ist Vorteil und Herausforderung zugleich.

Vor allem das Verhältnis zu Politik und Regulatoren kristallisierte sich in der Diskussion als problematisch heraus. Bernhard Salzmann, Kommunikationsleiter des Schweizerischen Gewerbeverbandes und Geschäftsführer der Stiftung KMU Schweiz, brachte es so auf den Punkt: «Das vielleicht grösste Wachstumsprogramm wäre, die unnötigen Regulierungen zu beseitigen beziehungswiese zu reduzieren.» Denn jede Minute, die man für die Bürokratie arbeiten muss, sei eine verlorene Minute.

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Welche Folgen die Flut an Vorschriften und administrativen Erfordernissen für KMU haben kann, unterstrich Wiggli: «Gerade im Bankenbereich herrscht ein Regulierungswahn, der den Umgang mit Investitionen und die Entwicklung innovativer Produkte erschwert.»

Grosses Interesse an den KMU haben die Banken, «vermehrt auch die grossen Institute», präzisierte Wiggli und hob die Vorzüge des von der WIR Bank getragenen WIR-Systems hervor: «Unsere 45’000 KMU-Kunden bilden mit dem WIR-System das grösste KMU-Netzwerk in der Schweiz.»

Die Podiumsteilnehmer befassten sich auch mit typischen Eigenheiten der KMU und gewissen Konsequenzen für die Arbeitnehmer, die durchaus vorteilhaft für die Arbeitgeber sind: «Wer nicht gerne arbeitet, sollte sich nicht in einem KMU anstellen lassen – man kann sich dort weniger gut verstecken», so die provokative Ansicht von Salzmann. Diese Nähe sei eine Chance für den einen, eine Gefahr für den andern. In der Regel könne der Arbeitgeber aber auf kundenorientierte Mitarbeitende zählen: «In den KMU herrscht ein Vertrauensverhältnis vor, es sind weniger Kontrollen nötig.»

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WIR-KMU-Studienleiter und ValueQuest-Geschäftsführer Bruno Catellani bestätigte: «Bei den KMU zählt der gesunde Menschenverstand. Mitarbeitende sind Menschen, keine Nummern.» Gerade im Umgang mit der Herausforderung der digitalen Transformation erweist sich dies als Vorteil. So gelte es, dieses Thema kontinuierlich zu verfolgen, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen und sich den veränderten Bedingungen anzupassen: «Man muss die Digitalisierung als etwas Positives begreifen. Es gibt starke Veränderungen, aber die Digitalisierung ist kein Jobkiller. Es können sogar mehr neue Stellen geschaffen werden, als dass alte verschwinden.»

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion

  • Bruno Catellani
    Gründer und Geschäftsführer der ValueQuest GmbH
  • Bernhard Salzmann
    Leiter Kommunikation des Schweizerischen Gewerbeverbandes und Geschäftsführer Stiftung KMU Schweiz
  • Germann Wiggli
    Vorsitzender der Geschäftsleitung der WIR Bank Genossenschaft

Geleitet wurde das Gespräch von Volker Strohm, Mediensprecher und Leiter PR / Digitale Medien der WIR Bank Genossenschaft.

Die Ergebnisse der aktuellen Befragung können Sie als PDF herunterladen.

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