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Chef sein ohne Stress – geht das?

14 min.
Flury

von Daniel Flury

22 Beiträge

Die Erfolgschancen die guten Vorsätze für 2024 umzusetzen hängen von realistischen Zielen und konkreten Plänen ab. Sie hängen aber auch davon ab, Unterstützung zu suchen, wenn es Rückschläge gibt. Einer der Hauptgründe für einen Fehlschlag sind Stress und Überbelastung. Und genau darüber haben wir zum Jahresbeginn mit einer erfahrenen Managertrainerin gesprochen.

Chefs und Führungskräfte wissen viel, engagieren sich und arbeiten oft an ihrem persönlich Limit. Während die Mitarbeiter oder die Familie die Stressauswirkungen schon längst bemerkt haben, tun sie sich schwer, sich effektiv helfen zu lassen.

Was sind Ihre Vorsätze für 2024?

Lucie Jungi: Nun – ich habe keine spezifischen Vorsätze gefasst; vielleicht deshalb, weil ich einen Job habe, der mir sehr viel Freude macht und ich Chefs und Führungskräften nachhaltig helfen kann. Das resultiert in einer ausgezeichneten Work-Life-Balance.

Gibt es andere Gründe?

Das kommt sicher auch davon, weil ich das lebe, was ich anderen vermittle. Das macht mich sehr ausgeglichen und gibt mir die Sicherheit, aktive Hilfestellung zu leisten. Führungskräfte arbeiten zu oft am persönlichen Limit, investieren jedoch selten genug Kraft und Zeit, sich selber effizient zu helfen. Ich selber habe es auf die harte Tour gelernt, Überlastung und Zeitmangel zu begegnen: Vor Jahren traf ich in den Ferien einen Deutschen. Wir kamen ins Gespräch, und er erzählte mir von seiner Arbeit. Er schimpfte sich selber Managertrainer. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, denn was er mir erzählte, war genau das, was ich früher als erfolgreiche Direktions­sekretärin in verschiedenen Betrieben bei meinen Chefs gesehen hatte: Stress, Ärger, Motivationsverlust, Wochenendarbeit etc. Ich tingelte mehrere Wochen mit diesem Mann durch Deutschland. Von München nach Hannover, von Hannover nach Hamburg, von Hamburg nach Köln. Und überall lehrten wir Chefs und Führungskräften das Geheimnis der Effizienz.

… und das war Ihre Ausbildung?

Ja. Ich habe im beruflichen Alltag gelernt, was es bedeutet, einem Manager unter die Arme zu greifen. Mein Ausbildner hat mich gelehrt, mit Kaltakquise Termine zu machen, hinzufahren, die Dienstleistung zu präsentieren, vor Ort zu verkaufen und sofort mit dem Trainingsalltag zu beginnen. Das heisst, ich kenne die Praxis, das reale Leben und weiss, wo der Schuh drückt. Erfahrung hat damit zu tun, etwas getan zu haben. Erfahrung lernt man weder an der Hochschule noch in Onlinekursen.

Kann gegen Überlastung und Zeitmangel etwas unternommen werden?

Kaum verbessert sich die Auftragslage, entwickeln sich Zeitmangelprobleme. Zuerst beginnt es ganz unscheinbar: Doppelspurigkeiten, Leerläufe und immer wieder Unterbrechungen. Solche Zeitfresser zeigen sich bei Führungskräften durch stete Ablenkungen und den Versuch, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Es werden Bagatellen und später wichtigere Dinge vergessen. Da­rauf folgen Abend- und Wochenendarbeiten, Terminkollisionen, Überreaktion oder Motivationsverlust. Hinter diesem Problem stecken die Hektik des Alltags und die Auftraggeber, die den Geschäftsführer dazu erziehen wollen, nur noch Prioritäten hinterherzurennen. Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, es kann etwas unternommen werden!

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Um effektiv vorzugehen, müssen Sie in der Lage sein, die spezifischen Eigenheiten eines Unternehmens zu kennen. Wie packen Sie das an?

Das ist ein grosser Trugschluss. Ich habe mit Einzelunternehmern gearbeitet, mit KMU und mit Konzernleitern. Alle haben ein und dasselbe grundlegende Problem. Klar, dieses Problem kann mehr oder weniger grosse Auswirkungen haben. Ich trainiere Führungskräfte auf dem Fachgebiet Effizienz – Effizienz ist eine Fähigkeit und eine Fähigkeit kann man steigern.

Wie muss man sich das vorstellen?

Ich erkläre das gerne am Beispiel des Velofahrens. Irgendwann hat jeder das Bedürfnis, schneller und effizienter voranzukommen. In der Kindheit war das Naheliegendste das Velofahren. Dabei interessiert es den Knirps nicht, ob das Gestell aus Titan ist oder das Gefährt hydraulische Scheibenbremsen hat. Nein, um Velofahren zu lernen, kann es durchaus ein alter Drahtesel sein. Entscheidend ist, dass du jemanden hast, der hinten am Gepäckträger die anfängliche Unsicherheit ausbalanciert. Und genau das ist mein Job.

Dieses Ausbalancieren hat nichts mit der Betriebsgrösse oder fachlichem Know-how zu tun. Deshalb funktioniert mein Coaching bei jeder Person, die bereit ist, sich von einer Frau etwas sagen zu lassen (lacht).

Setzen Ihre Arbeitgeber nicht branchenspezifisches, fachliches Know-how voraus?

Ich brauche kein solches Know-how, weil ich keine Entscheidungen treffe oder fachliche Ratschläge erteile. Schliesslich arbeite ich mit Profis zusammen, die jahrelange Erfahrungen in ihrem Business haben. Da mische ich mich nicht ein. Ich halte lediglich den Gepäckträger – was soviel heisst wie: Ich stelle sicher, dass Entscheidungen getroffen werden oder zumindest, dass eine Aufgabe, ein Auftrag oder ein Plan weiter vorangetrieben wird und zwar mit der korrekten Einschätzung an persönlichem Engagement und zeitlichem Aufwand.

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Bedeutet dies, dass Mitarbeitende in den Prozess involviert werden?

Ganz genau. Deshalb werden Mitarbeitende zu Seminaren über Zeitmanagement, Selbstmanagement, Team-Effizienz, Innovation und Kreativität etc. geschickt. Mit welcher Veränderung? – Nahezu keiner! Die Mitarbeitenden hatten zwar ein tolles Seminar, waren zwei oder drei Tage in einer angenehmen Umgebung. Aber sie kommen zurück an ihren Arbeitsplatz, und spätestens nach ein paar Tagen sind die guten Vorsätze meistens verblasst, weil der gehörten Theorie am Seminar keine praktische Anwendung folgte.

Das ist die eine Seite der Medaille. Dann gibt es aber noch eine andere, und ich werde sie mal unverblümt aussprechen: Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken!

Eine mutige Aussage!

Durchaus, aber sehen Sie: Überlastung, Stress oder Fehlverhalten in einem Unternehmen gehen nun mal von der Chefetage aus. Oder die Arbeitslast wird – aus was für Gründen auch immer – in Richtung Chefsessel gedrückt. Dies mag die unterschiedlichsten Ursachen haben.

Jetzt komme ich auf die oben angesprochenen Punkt zurück. Ja: Mitarbeitende sind das entscheidende Kapital eines Unternehmens. Und ja: Sie spielen beim Training eine bedeutende Rolle.

Übrigens, das Trainingsmaterial für mein Coaching ist die Tagesarbeit. Viele meiner Kunden sagen am Ende des Trainings, dass sie noch selten so viel erledigt haben.

Sie haben am Anfang das Geheimnis der Effizienz erwähnt. Was ist nun dieses Geheimnis?

Das Geheimnis habe ich bereits versteckt erwähnt: Ich halte den Gepäckträger, bis Mister X selber in der Lage ist, das Fahrrad zu lenken (lacht). – Sehen Sie, während des Trainings gewinnt die Person immer mehr ein gesteigertes Vertrauen, weil sie den Erfolg sofort in ihrer täglichen Arbeitsumgebung 1:1 beobachten kann. Das Training findet am Arbeitsplatz statt und wird so lange anhand der Tagesarbeit trainiert, bis sich die Person kompetent darin fühlt.

Kürzlich sagte mir jemand nach dem Training: «Es war sehr gut. Es ist etwas ganz anderes – ein Training on the Job. Es ist das Beste. Ich habe schon viele Efficiency-Tagungen und Seminare besucht. Aber dieses Training war sehr viel praktischer und sehr positiv. Ich gewann eine neue Sicht auf meine Funktion als Führungskraft und die damit einhergehenden Arbeiten.»

Lucie Jungi

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Lucie Jungi ist seit vielen Jahren Managertrainerin mit Herz und Seele. Im Laufe ihrer Karriere hat sie Einmann-Betriebe, KMU- bis hin zu Konzernchefs erfolgreich auf Vordermann getrimmt. Sie hat Tausende von Stunden mit Führungskräften zusammengearbeitet und weiss genau, wo deren Schuh drückt.

Fakten

  • Dauer des Trainings: in der Regel 1–2 Tage
  • Vorzubereiten: nichts, das Training findet anhand der Tagesarbeit statt.
  • Kosten: weniger als 2 Wochen ausspannen mit der ganzen Familie.
  • Spezialangebot: 100% WIR bei Buchung bis Ende Februar 2024
  • Referenzen: auf Anfrage erhältlich

 

Geben Sie mir 1 Stunde und ich stelle Ihnen eine Methode mit Langzeitwirkung vor. Rufen Sie mich an:

061 262 10 15  |  078 717 03 45

oder mailen Sie mir Ihren Terminvorschlag:

lucie.jungi@jpartner.ch

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