«Aha, du hast in deinem Leben noch nie gearbeitet …»
Mit dem Athletes Network erleichtert Beni Huggel Spitzensportlerinnen und -sportlern den Einstieg in die Wirtschaft. Als Gast im «O-Ton-Podcast» redet er über den Mindset-Gewinn für Arbeitgeber – sowie über Disziplin, Widerstandsfähigkeit und Klischees.
Mit der Gründung des Athletes Network im April 2020 hat Beni Huggel mit drei Sportlerkollegen eine Marktlücke im deutschsprachigen Raum geschlossen: Spitzensportlerinnen und -sportlern soll schon während oder für die Zeit nach ihrer Karriere geeignete Arbeitsplätze finden – und umgekehrt sollen auch die Unternehmen vom Mindset aus dem Sport profitieren. «Ziel ist es, dass Arbeitgeber jemanden engagieren, nicht obwohl, sondern weil er oder sie eine Karriere im Spitzensport gemacht haben», erklärt er in der neusten Folge des «O-Ton-Podcasts» der Bank WIR. «Wir wollten dabei aber nie ein klassischer Personalvermittler sein.»
Huggel selbst war bis im Alter von 35 Jahren als Profifussballer aktiv. Unter anderem 41 Länderspiele für die Schweiz, zwölf Titel sowie über 20 Einsätze in der UEFA Champions League für den FC Basel 1893 und drei Teilnahmen an Welt- und Europameisterschaften schmücken sein Palmarès. Der heutige TV-Experte blickt durchaus zwiegespalten auf die Zeit nach dem Rücktritt zurück: Einerseits sei er – auch auf Grund der Popularität als Vertreter einer Sportart im Rampenlicht – mit offenen Armen begrüsst worden, anderseits wäre er durchaus auch dem Feedback begegnet, dass er noch nie gearbeitet habe. «Diesen Umstand kannst du im Lebenslauf mit noch so guten Weiterbildungen nicht wettmachen – du hast schlicht keine Berufserfahrung wie andere 35-Jährige.»
Trotzdem suchen viele Unternehmen, wie auch die Bank WIR als «National Partner» des Athletes Network, die Eigenschaften, die im Spitzensport entwickelt werden. «Schon von Anfang an haben mir verschiedene CEO signalisiert, dass sie genau dieses Mindest suchen», so Huggel. «Es ist einfacher ein Werkzeug, einen Arbeitsschritt, einen Prozess zu erlernen, als die grundsätzliche Einstellung zur Arbeit zu verändern.» Athletinnen und Athleten kennen Stichworte wie Tugenden, Fokus und Widerstandsfähigkeit bei kritischen Feedbacks.
Foto: Shirin Mogtader
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